Im allgemeinen wird die Bewegung eines Körpers in verschiedenen Bezugssystemen auch unterschiedlich beschrieben.
Für einen im Flugzeug befindlichen Beobachter, der ein mit dem Flugzeug verbundenes Koordinatensystem benutzt, ist das Flugzeug in Ruhe: vF,F = 0.
Ein Beobachter, der sich auf der Erdoberfläche mit dem Flugzeug mitbewegt, registriert in seinem Bezugssystem ebenfalls die Flugzeuggeschwindigkeit vF,m = 0.
Für den ruhenden Beobachter bewegt sich der mit dem Flugzeug mitbewegte Beobachter natürlich auch mit der Geschwindigkeit vm,E = vF,E in xE-Richtung.
Nun soll zusätzlich ein Seitenwind berücksichtigt werden, der im Bezugssystem des ruhenden Beobachters in –zE- Richtung mit der Geschwindigkeit vW,E weht und dem Flugzeug diese Geschwindigkeit in –zE-Richtung erteilt.
Für den auf der Erdoberfläche befindlichen bewegten zweiten Beobachter erhält das Flugzeug dadurch die Geschwindigkeit vF,m = vW,E. in –zm-Richtung.
Der ruhende Beobachter dagegen registriert die Überlagerung der Flugzeugbewegung in xE-Richtung und in –zE-Richtung. Für ihn bewegt sich das Flugzeug nun in Richtung der resultierenden Geschwindigkeit, die durch die Vektorsumme
gegeben ist.
Der Probekörper (Kugel) wird waagerecht abgeschossen. Im Moment des Abschusses wird gleichzeitig ein zweiter Probekörper (Kugel) aus der Höhe, in der der erste Körper abgeschossen wird, senkrecht fallen gelassen. Zu beobachten ist, dass beide Körper gleichzeitig auf dem Boden ankommen.
Die Bahnpunkte könnten auf einer Parabel liegen. Zur Überprüfung wird der Quotient gebildet:
Es gilt also näherungsweise
Diese Parabel ist im obigen Diagramm eingetragen.
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In y-Richtung wirkt die Gewichtskraft auf den Körper. Wenn der Luftwiderstand vernachlässigt werden kann, ist die Bewegung in y-Richtung ein freier Fall:
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Aus der Gleichung für x ergibt sich
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Wird dies in die Gleichung für y eingesetzt, so folgt
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Die Bahnkurve ist also eine Parabel – die Wurfparabel.
Im Versuch wurde der Faktor vor x2 bestimmt:
Vergleich mit der Gleichung der Wurfparabel zeigt:
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Daraus ergibt sich die Anfangsgeschwindigkeit:
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Der Betrag der resultierenden Geschwindigkeit ergibt sich aus dem Satz des Pythagoras:
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Übungen
1. a) Zeichnen Sie die Bahn des waagerechten Wurfs mit der Anfangsgeschwindigkeit im Maßstab 1 : 1000 für den Zeitabschnitt t = 0 ... 5 s. Verwenden Sie zur Vereinfachung der Zahlenwerte die Näherung.
b) Zeichnen Sie die Geschwindigkeitsvektoren für die Zeiten t1 = 2,0 s und t2 = 4,0 s ein (Geschwindigkeitsmaßstab: ).
c) Berechnen Sie den Betrag der Gesamtgeschwindigkeit v zu den Zeiten t1 und t2.
2. Ein unerfahrener Pilot lässt einen Versorgungssack genau senkrecht über dem Zielpunkt aus dem in 500 m Höhe fliegenden Flugzeug fallen. Der Sack schlägt 1,0 km vom Ziel entfernt auf. Welche Geschwindigkeit hat das Flugzeug und mit welcher Geschwindigkeit erreicht der Sack den Boden? (g = 9,81 m/s2; vom Luftwiderstand soll abgesehen werden)
3. Bei y1 = 80 m Falltiefe kommt ein mit v0 = 75 m/s waagerecht abgeworfener Körper x1 = 303 m weit. Wie weit geht der Wurf bei der Falltiefe y2 = 350 m? (g = 9,81 m/s2)
Weitere Übungen
(Für alle Aufgaben ist g = 9,81 m/s2.)
1. Mit einem waagerecht gehaltenen Luftgewehr wird die Mitte einer 50 m entfernten Zielscheibe anvisiert. Das Geschoss verlässt die Mündung mit v0 = 200 m/s. Wo trifft es auf der Zielscheibe auf?
2. Wie groß muss die Geschwindigkeit eines Tennisballs sein, der waagerecht knapp über das Netz fliegt und die Außenlinie berührt? Netzhöhe: 1,04 m; Länge einer Platzhälfte: 10,5 m.
3. Ein Wasserstrahl strömt mit 20 m/s aus einem Gartenschlauch.
a) Wie weit kann man auf ebenem Gelände damit spritzen, wenn man
ihn in der Höhe 1m über dem Boden waagerecht hält?
b) In welcher Höhe müsste er gehalten werden, um 25 m weit
spritzen zu können?
4. Von einem 40 m hohen Turm wird ein Stein in horizontaler Richtung mit der Anfangsgeschwindigkeit v0 = 20 m/s abgeworfen. Mit welcher Geschwindigkeit v trifft er auf dem Boden auf?
Lösungen
1. 0,307 m unterhalb des anvisierten Punktes
2. v0 = 82,1 km/h
3. a) xW = 9,03 m b) h = 7, 66 m
4. v = 34,5 m/s