
Ein Normalenvektor steht auch senkrecht auf den beiden Spannvektoren der Ebene. Daher kann bei gegebener Parametergleichung einer Ebene ein Normalenvektor durch Lösen des Gleichungssystems
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berechnet werden. Zu beachten ist: Ein Normalenvektor
zu einer Ebene E lässt sich nicht in eindeutiger Weise festlegen.
Zu einem bestimmten Normalenvektor
ist auch jedes Vielfache
ein Normalenvektor von E.
Beispiel: Gegeben ist die Ebene E durch eine Parametergleichung:

Das Gleichungssystem für einen Normalenvektor lautet:
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Umformung:
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Eine Koordinate kann beliebig gewählt werden, etwa
.
Dann ist

Eingesetzt in Gleichung I:

Damit hat man eine Schar von Normalenvektoren von E:
.
Der Parameter t kann beliebig gewählt werden, um einen möglichst einfachen Vektor zu erhalten. Für t = 3 ergibt sich:


Damit hat sich eine parameterfreie Darstellung einer Ebene mit Hilfe eines Normalenvektors ergeben. Die Gleichung
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nennt man eine Normalenform der Ebenengleichung.
Aus der Normalenform ergibt sich leicht die Koordinatengleichung der Ebene:

Umgekehrt lässt sich aus einer Koordinatengleichung
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eine Normalenform herstellen. Setzt man
,
dann folgt für

Damit ergibt sich zunächst eine Parametergleichung der Ebene:

Bildet man weiter
,
so ist zu erkennen, dass die Koeffizienten der Koordinatengleichung einen Normalenvektor der Ebene bilden. Es ist also nur Schreibarbeit, aus der Koordinatengleichung eine Normalenform herzustellen:
Koordinatengleichung der Ebene:
Normalenvektor der Ebene :
,
Normalenform der Ebenen:
Die folgende Abbildung fasst die Formen der Ebenengleichung und deren Umformungen zusammen.

Übungen:
1. Bestimmen Sie eine Normalenform und eine Koordinatengleichung der Ebene E.
2. Geben Sie eine Normalenform der Ebene E an.
3. Geben Sie Normalenformen und Koordinatengleichungen der Koordinatenebenen an.
4. Es sei E die Ebene durch den
Punkt P(2 | –5 | 7) mit dem Normalenvektor
.
Prüfen Sie, ob der Punkt A in der Ebene E liegt.
a) A(2 | 7 | 1) b) A(0 | –1 | 7) c) A(3 | –1 | 10) d) A(4 | 6 –2)
1. Zwei Geraden sind zueinander orthogonal, wenn ihre Richtungsvektoren orthogonal sind:
.
2. Eine Gerade und eine Ebene sind zueinander orthogonal, wenn der Richtungsvektor der Geraden zu den Spannvektoren der Ebene orthogonal ist:
.
3. Zwei Ebenen sind zueinander orthogonal, wenn ihre Normalenvektoren orthogonal sind:
.
| Mit einer Geraden ,die orthogonal
zu einer Ebene ist, lässt sich die Spiegelung an einer Ebene
beschreiben. Jedem Punkt P wird ein Bildpunkt P' so zugeordnet, dass gilt:
(1) Die Gerade durch P und den Bildpunkt P' ist orthogonal zu E. (2) Der Schnittpunkt F dieser Geraden mit der
Ebene E ist Mittelpunkt der Strecke |
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| Daraus ergibt sich folgendes praktisches
Vorgehen.
1. Der Normalenvektor von E wird als Richtungsvektor einer Geraden g verwendet, die durch P verläuft:
2. Es wird der Schnittpunkt F von g und E ermittelt. 3. Der Ortsvektor des Bildpunktes P' ergibt sich aus
|
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Übungen
1. Zeigen Sie: Die Gerade g und
die Ebene E sind parallel.
Wie lautet die Koordinatengleichung der zu E
parallelen Ebene durch g?
Geben Sie eine Gleichung der Geraden g2
an, die durch Spiegelung der Geraden g an der Ebene E entsteht.
2. Gegeben sind die Gerade g und die Ebene E:
a) Zeigen Sie, dass g und E nicht orthogonal und nicht parallel zueinander sind.
b) Bestimmen Sie den Schnittpunkt S von g und E.
c) Wählen Sie beliebig einen von S verschiedenen Punkt P auf g. P wird an E gespiegelt. Bestimmen Sie den Bildpunkt P'.
d) Bestimmen Sie eine Gleichung der Bildgeraden g' bei Spiegelung von g an E.